Singer and (Pop)voice student (artsitic and pedagogical studies) offers singing lessons. I'm also happy to help with music theory and songwriting.

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• 1) Seit wann besitzt Du schon diese Leidenschaft für die Musik und, ganz besonders, für Dein Lieblingsinstrument?

  Immer schon. Ich habe immer gesungen und ich habe immer neue Musik für mich entdeckt – obwohl in meiner Familie und auch in meinem damaligen Freundeskreis niemand in irgendeiner Weise musikalisch war. Dennoch habe ich das Singen immer schon geliebt und gewusst, dass ich einmal Sängerin werden möchte. Dann habe ich mich das getraut und jetzt mache ich Musik hauptberuflich.

• 2) Welche Art von Musik könntest Du ständig und mit Freude hören, ohne dass Du ihrer jemals überdrüssig wirst?

  Ich höre jede Art von Musik. Mein Musikgeschmack ist sehr eklektisch/vielseitig und ich finde, das muss auch so sein. Es ist so wichtig, aus verschiedenen Quellen zu schöpfen. Wer immer nur dieselben Früchte erntet, dem werden diese irgendwann nicht mehr schmecken und früher oder später ist der Baum auch abgeerntet. So ist es jedenfalls mit der Motivation und Inspiration. Aus diesem Grund lege ich mich nicht auf eine Richtung fest. Oft höre ich ein Genre für einige Monate oder Jahre sehr exzessiv und lerne daraus soviel ich nur kann. Danach gehe ich zum nächsten weiter und der Prozess wiederholt sich… quasi in Endlosschleife.
  
  Musik ist Kunst und Kunst erfordert Offenheit. Egal welche Art von Musik jemand machen will – das Eintauchen in neue Gebiete bringt immer Wachstum mit sich.
  
  Seit einigen Jahren ist meine größte Leidenschaft allerdings Blues, Bluesrock und Soulmusik.

• 3) Erzähle uns von Deinem bisher herausforderndsten oder auch erstaunlichsten Unterricht, den Du geben musstest!

  Für mich ist es jedes Mal wieder erstaunlich, wenn jemand zum ersten Mal in den Unterricht kommt und als eher introvertierte, zurückhaltende Person vor mir steht, die oft auch nicht gerade das größte Selbstbewusstsein hat. Diese Person dabei zu beobachten, wie sie im Laufe der Zeit aufblüht – durch die Beschäftigung mit der eigenen Stimme – ist so großartig zu beobachten und erfüllt mich mit Dankbarkeit, diesen Beruf ausüben zu dürfen. Die ganze Lebensenergie kann sich durch Singen so zum Positiven verändern und Menschen ein neues Selbstbewusstsein und unendlich viel Freude schenken. Ich genieße aber den Unterricht mit all meinen SchülerInnen. Ich liebe es, mit Profis an Details arbeiten zu dürfen, genauso wie ich gerne AnfängerInnen bei ihren ersten Sing-Schritten begleite.

• 4) Welches ist Deiner Meinung nach das am schwierigsten zu lernende Instrument und warum?

  Definitiv Gesang. Ich sage das nicht, weil ich dieses Instrument unterrichte und es in ein besonders gutes Licht rücken möchte, sondern weil es tatsächlich so ist. Die Schwierigkeiten sind definitiv andere als bei den anderen Instrumenten, aber im Gegensatz zu diesen lassen sich unsere Probleme nicht so „einfach“ lösen. Unsere Stimme ist ein Instrument, das man weder sehen noch direkt spüren kann, daher sind Fingerspitzengefühl und Expertise gefragt. Wenn ich mich beispielsweise am Klavier verspiele, sehe ich gleich, dass mein Finger eine falsche Taste berührt und kann sofort reagieren…bei der Stimme ist das nicht möglich. Man muss sehr kinästhetisch und auditiv arbeiten, sprich nach Gefühl und Gehör – denn andere Tools haben wir SängerInnen nicht. Außerdem erfordert Singen wesentlich mehr Mut und Überwindung als das Spielen eines Instrumentes. Zu guter Letzt möchte ich noch dazusagen, dass – da unser Instrument unser Körper ist – viele Faktoren in unsere Leistung miteinfließen, die ungünstig sind. Hydration, Schlaf, Ernährung, Hormone, Medikamente, etc. beeinflussen unsere Stimme und können sich negativ auf diese auswirken. Wir müssen auf uns achten und lernen, auf unseren Körper zu hören, um möglichst konstant performen zu können.

• 5) Welche sind für Dich die Schlüssel zum Erfolg, um ein Instrument wirklich zu beherrschen?

  Eigentlich nur eines: Leidenschaft.
  
  Leidenschaft ist der Anfang und das Ende jeder Tätigkeit. Wer eine Liebe zu dem hat, was er tut, wird das auch gut machen. Davon bin ich überzeugt. Talent hin oder her – wer das was er tut liebt, muss es machen! Disziplin und Ausdauer sind natürlich essenziell, gehen aber Hand in Hand mit der Leidenschaft. Wenn ich leidenschaftlich bin, muss ich mich nicht dazu zwingen zu üben / zu spielen. Ich tue es einfach. Habe ich die Leidenschaft nicht, werde ich es eventuell nicht lange durchhalten können. Und dann ist es noch wichtig, nicht auf die anderen zu hören. Egal ob die Leute das was du tust gut finden oder nicht… wenn du morgens aufwachst und es gibt eine Sache, auf die du dich freust – etwas das du kaum erwarten kannst wieder zu tun – dann hast du im Leben gewonnen.

• 6) Nenne 3 Musiker*innen, mit denen Du Dich liebend gerne einmal nachts um 2h in einer Bar treffen und unterhalten würdest und erzähle uns, warum!

  Oh Gott, es gäbe zu viele! Ich wünschte ich könnte Aretha Franklin oder Etta James noch live erleben. Oder Amy Winehouse. Ich denke ich würde aber Beth Hart wählen, sie ist für mich die beste Songwriterin, Sängerin, Interpretin und außerdem ein so unfassbar
  inspirierender, weiser und bodenständiger Mensch. Sie hat ein unglaublich herausforderndes Leben durchgestanden bzw. steht es immer noch durch – und schafft es ihre Qualen in die wunderschönsten Kunstwerke zu transformieren.
  
  Ich würde aber auch so wahnsinnig gerne mit Robert Plant oder Johnny Cash sprechen – oder
  mit Beethoven.

• 7) Gibt es eine Anekdote aus Deinem Berufsleben, Deiner Schulzeit oder Deiner Zeit am Konservatorium, von der Du uns erzählen möchtest?

  Als ich mein Studium beendet habe, hat einer meiner Professoren ein Zitat in den Raum gestellt, das mir in Erinnerung geblieben ist: „Die größtmögliche Deformation von Mut ist Gemütlichkeit.“ Mehr muss man dazu gar nicht sagen.

• 8) Kurz und knapp: Was macht aus Dir einen Superprof, der von seinen Schüler*innen geliebt wird?

  Ich möchte – und schaffe es zum Glück auch – dass sich alle Menschen, die den Wunsch haben zu Singen und an ihrer Stimme zu arbeiten, bei mir wohlfühlen. Dass sie keine Angst haben müssen, sich zu blamieren oder Fehler zu machen. Das Wichtigste im Lernprozess sind die Fehler! Nur durch sie werden wir besser. Natürlich bin ich sehr gut ausgebildet und mir meiner Verantwortung bewusst, denn GesangslehrerInnen können im Gegensatz zu InstrumentallehrerInnen sehr großen Schaden anrichten, wenn sie nicht wissen, was sie tun. Sowohl physisch als auch psychisch. Ich habe selbst in meiner stimmlichen Laufbahn viel durchgemacht und bin froh, dass diese vielen Umwege meinen SchülerInnen erspart bleiben. Ich habe mich extrem intensiv mit unzähligen Theorien und
  Techniken aus diversen Ländern und Kulturen auseinandergesetzt, sodass ich für jede/n etwas parat habe, das wirklich hilft.